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Monday 6 July 2015

Klassik und Hightech - Licht-Plus-Veranstaltung lockte zahlreiche Gäste ins Selux Lichtforum Berlin

Unter dem Titel Ligh­ting – Next Level“ dis­ku­tier­ten Anfang Juli 2015 nam­hafte Exper­ten, was im LED-Zeital­ter der Begriff Nach­hal­tig­keit für die Bel­eucht­ungs­pla­nung bedeu­tet. Im Fokus der drei Vor­träge und einer ange­r­eg­ten Podi­ums­dis­kus­sion stan­den die Aus­wir­kun­gen der langen Leb­ens­dauer von LED-Pro­duk­ten – auf die Design­kon­zepte bei der Leuch­ten­en­t­wick­lung, auf die Licht­pla­nung und last but not least auf die Schnitt­stel­len zwi­schen Mensch und Tech­nik.

Dau­er­bren­ner oder Trend­set­ter

Wenn eine LED über 50.000 Stun­den funk­ti­o­niert, wie muss eine Leuchte aus­se­hen, damit sie nicht lange vor ihrem Leb­ens­dau­e­rende aus gestal­te­ri­schen oder modi­schen Gründen ersetzt wird? In Hotel­zim­mern, reprä­sen­ta­ti­ven Fir­men­räu­men oder auch in Wohn­häus­ern sind Leuch­ten oft weni­ger als zwei­tau­send Stun­den jähr­lich in Betrieb. LED-Leuch­ten würden hier also 25 Jahre funk­ti­o­nie­ren. Soll­ten des­halb aus­schließ­lich zeit­lose Leuch­ten­de­signs instal­liert werden? Ist dort nur noch Platz für Design­klas­si­ker? Nicht unbe­dingt – wie Prof. Dr.-Ing. Paul W. Schmits von der Hoch­schule für ange­wandte Wis­sen­schaft und Kunst in Hil­des­heim in seiner Anmo­de­ra­tion dar­stellte. Die Digi­ta­li­sie­rung des Lichts eröf­fne der­zeit per­ma­nent neue Opti­o­nen der Licht­steu­erung samt der zuge­höri­gen Inno­va­ti­o­nen bei den Bedien­kon­zep­ten, so Paul W. Schmits Intel­li­gente“ Leuch­ten, Licht im Inter­net der Dinge oder WLAN aus der Leuchte sind erste Ent­wick­lun­gen, die das tra­di­ti­o­nelle Gespann von Leuchte und Schal­ter ablö­sen. Sie erset­zen

das aus der Infor­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­kat­ions­bran­che bekan­nte Duo aus Hard­ware und Soft­ware. Das könnte zu einem kom­plett ver­än­der­ten Konsum- bzw. Inves­ti­ti­ons­ver­hal­ten führen und bisher unbe­kan­nte Begehr­lich­kei­ten schaf­fen.

Zeit­lo­ses Under­sta­te­ment

In den frühen Jahren der LED-Anwen­dung in der Bel­eucht­ung kon­zen­trierte sich der Nach­hal­tig­kei­ts­be­griff oft auf die Effi­zienz im Sinne der Lichtaus­beute. Heute wird zunehmend ein umfas­sen­de­rer Ansatz ver­folgt und der kom­plette Leb­ens­zy­klus des Gesamt­sys­tems betrach­tet. Ein Aspekt davon ist das Design, denn es muss ebenso lang­le­big sein wie die Tech­nik. Doch was bedeu­tet Zeit­lo­sig­keit im Design?“, fragte V.-Prof. Holger Fricke von der Hoch­schule für ange­wandte Wis­sen­schaft und Kunst, Hil­des­heim, Fachricht­ung Design Mana­ge­ment, im ersten Vor­trag des Licht-Plus-Abends. Er ana­ly­sierte, welche Eigen­schaf­ten ein Pro­dukt zum Design­klas­si­ker machen. Zudem zeigte er auf, dass Technologiesprünge nicht auto­ma­tisch Design­re­vo­lu­ti­o­nen aus­lö­sen. Die Ent­s­te­hung neuer Design­kon­zepte erfolgt oft mit Ver­zö­ge­rung. Dies ist zum Bei­spiel gut daran zu erken­nen, dass ein Groß­teil der heute pro­du­zier­ten LED-Leuch­ten immer noch aus­sieht wie Lösun­gen mit kon­ven­ti­o­nel­len Leucht­mit­teln.

Was will und weiß der Kunde?

Die LED-Tech­no­lo­gie hat der bisher von lang­sa­men Tech­no­lo­gi­eent­wick­lun­gen gepräg­ten Licht­bran­che eine fun­da­men­tale Ver­än­der­ung beschert. Aus­wir­kun­gen haben die neuen Pro­duktei­gen­schaf­ten und –funk­ti­o­nen auch auf die Kun­de­ner­war­tun­gen. Wie unter­schied­lich diese aus­fal­len, wurde im Refe­rat von Dr. Kar­sten Ehling, Licht­vi­sion, Berlin, deut­lich. So gibt es bei­spiels­weise Kunden, die mit den Beson­der­hei­ten der LED bestens ver­traut sind. Doch ver­lie­ren sie bei ihrer aus­ge­präg­ten Tech­nikaf­fi­nität even­tu­ell die Gütekriterien des Lichts aus den Augen. In ande­ren Fällen wird viel Wert auf die gestal­te­ri­schen Qua­litä­ten der Licht­pla­nung gelegt. Gleich­zei­tig werden aber tech­ni­sche Zusi­che­run­gen, die für die Inves­ti­ti­ons­si­cher­heit des Bau­herrn wich­tig sind, nicht abge­fragt. Der Licht­pla­ner müsse diese Band­breite in seinem Dialog mit dem Auf­trag­ge­ber mit­den­ken und im Inte­resse einer opti­mier­ten Lösung infor­mie­ren, argu­men­tie­ren und auf­klä­ren, so das Fazit von Kar­sten Ehling.

Wischen, kippen, drehen

Dass das Inno­va­ti­ons­tempo in der Licht­an­wen­dung künftig nicht mehr aus­schließ­lich durch Licht­quel­len­tech­no­lo­gien bes­timmt wird, wurde im Vor­trag von Prof. Kai von Luck von der Hoch­schule für ange­wandte Wis­sen­schaft Ham­burg, Fach­ge­biet Ange­wandte Infor­ma­tik, deut­lich. Bedarfs- und ener­gie­op­ti­mierte Licht­steu­erun­gen brau­chen Bedien­in­ter­fa­ces, die über die Funk­ti­o­nen des klas­si­schen Schal­ters hinaus­ge­hen. Gesten­steu­erung und mobile Eingabe­geräte sind dabei Stand der Tech­nik. Doch wie werden Men­schen künftig mit Licht und Leuch­ten kom­mu­ni­zie­ren? Dazu stelle Kai von Luck inte­res­sante Stu­dien zum Nut­zer­ver­hal­ten vor, unter anderem aus dem Pro­jekt Living Place“ in Ham­burg. Unbe­s­treit­bar geht aus ihnen hervor, dass Bedien­kon­zepte int­ui­tiv funk­ti­o­nie­ren müssen. Gutes Design ist ein Schlüssel zu solch nut­zerf­reund­li­chen Schnitt­stel­len.

Anre­gend inter­dis­zi­plinär

The­ma­tisch und atmos­p­hä­risch hat Selux mit dieser Licht-Plus-Veranstal­tung die Gäste zum Nach­den­ken inspi­riert. Sichere Beweise dafür waren eine lange Podi­ums­dis­kus­sion nach den Vor­trä­gen und ange­r­egte Gespräche beim anschließen­den Get-together. Seinem Anspruch, mit dem Veranstal­tungs­for­mat den Austausch zwi­schen inno­va­ti­ven und kre­a­ti­ven Geis­tern aus ver­schie­de­nen Dis­zi­pli­nen zu för­dern, ist das Unter­nehmen ein wei­te­res Mal gerecht gewor­den. Juli 2015

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