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An einem schönen Ort

»A human being is a part of the whole, called by us ›Universe ‹, a part limited in time and space. He experiences himself, his thoughts and feelings as something separated from the rest — a kind of optical delusion of his consciousness. This delusion is a kind of prison for us, restricting us to our personal desires and to a ection for a few persons nearest to us. Our task must be to free ourselves from this prison by widening our circle of compassion to embrace all living creatures and the whole of nature in its beauty. re in its beauty.« Albert Einstein

In einem Winkel des Welt­alls dreht sich ein Gestirn, das uns alles bedeu­tet, weil es unsere Heimat ist. Es ist ein Ort von aus­neh­men­der Schön­heit, von Viel­falt und über­bor­den­der Natur, von der wir einen Teil aus­ma­chen. Dass wir uns gegen die Natur stel­len, indem wir kurz­fris­tige Inter­es­sen ver­fol­gen, muss ein vor­über­ge­hen­der Irrtum sein, denn wie viel loh­nen­der, um wie vieles schö­ner ist es, es der Natur gleich­zu­tun und Per­fek­tion anzu­stre­ben. Nichts in der Natur ist fehl am Platz, kein Stein am fal­schen Ort: Die Natur an sich, gleich wel­cher Erschei­nungs­form, ist not­wen­dig schön.

Diese Schön­heit zieht uns an, dort ent­span­nen wir, dort fühlen wir uns auf­ge­ho­ben. Orte, die über Jahr­hun­derte gewach­sen sind, alte Kul­tur­land­schaf­ten oder ita­lie­ni­sche Hügel­dör­fer, erfül­len mit Glück. Dort, wo alles seinen Platz hat, fühlen wir uns zu Hause: im Park, am See, auf freiem Feld. Wir haben Städte jedoch nach den Erfor­der­nis­sen von Auto­mo­bi­len gestal­tet, Ein­kaufs­hal­len nach dem Maß­stab des Maxi­mal­pro­fits, ganze Land­schaf­ten haben wir beto­niert und dabei den Men­schen und dessen Natur außer Acht gelas­sen. Es ist Zeit, dies zu kor­ri­gie­ren: Zurück zur Natur bedeu­tet nicht Ver­zicht, son­dern Gewinn, denn die Schön­heit der Natur ist zweck­mä­ßig, nach­hal­tig und damit öko­no­misch.

Wir leben in einer Zeit, in der sich grund­ver­schie­dene Orte zu glei­chen begin­nen. Es ist die­selbe Logik, die dort unter­schieds­los am Werk ist: die Logik des Schnel­len und Güns­ti­gen, des Belie­bi­gen. Deren Folge ist Tren­nung, die Natur wird aus­ge­sperrt, der kurz­fris­tige Zweck zum Maß aller Dinge. In der Kon­se­quenz erlischt die Schön­heit, denn diese ist mehr als die Summe ihrer Teile. Tauscht man eines unbe­dacht aus, dann geht die Rech­nung nicht mehr auf und wir ver­lie­ren an Heimat. Nur wenn alles stimmt, wenn die ein­zel­nen Ele­mente der Umge­bung har­mo­nisch inein­an­der­grei­fen, dann fühlen wir uns wohl. Wir fühlen uns wohl, weil wir Mensch sein dürfen, weil die Umge­bung uns ent­spricht.

Natur und Urba­ni­tät sind nur dort ein Gegen­satz, wo wir diesen mit Glas, Beton und Asphalt erzeugt haben. »Die Welt ist ein Pro­zess unse­res Den­kens«, schreibt Ein­stein und ergänzt: »Sie kann nicht geän­dert werden, ohne unser Denken zu ändern.« Dass es anders geht, wenn man nur anders denkt, zeigt zum Bei­spiel der Bosco Ver­ti­cale in Mai­land, der ver­ti­kale Wald: Mit 900 Bäumen, die in der Fas­sade zweier Hoch­häu­ser ver­wur­zelt sind, hat der Archi­tekt Ste­fano Boeri auf öko­lo­gi­sche und ästhe­ti­sche Weise Ver­dich­tung geschaf­fen – Jahr­zehnte nach­dem Hun­dert­was­ser einen »Baum­mie­ter« pflanzte: in das erste Ober­ge­schoss einer Miet­woh­nung in der Wiener Alser­bach­straße. Der Baum ent­wächst längst dem Fens­ter und ver­setzt die Pas­san­ten in Stau­nen. Mit dem Satz »Die Dächer müssen Wälder werden, die Stra­ßen müssen grüne Täler werden.« hat der Visio­när später sein Pro­gramm skiz­ziert. Hun­dert­was­ser ist dem urba­nen Raum mit bunten Farben und runden Formen zu Leibe gerückt, er hat Aus­ru­fe­zei­chen gesetzt. Es braucht aber ganze Sätze, um es der Natur gleich zu tun. Denn die For­men­spra­che der Natur ist äußerst kom­plex, nicht jedoch pla­ka­tiv: Ihre Schön­heit ent­fal­tet sich in der Struk­tur, im Rhyth­mus und der Wie­der­ho­lung.

Schön­heit schließt Funk­tio­na­li­tät stets mit ein: Über­flüs­si­ges kennt die Natur nicht. Selbst die Pracht einer Blume dient einem Zweck und erscheint gerade dadurch voll­endet schön: Weder kann etwas weg­ge­las­sen noch hin­zu­ge­fügt werden. Neben Form, Mate­rial und Erschei­nung braucht es eine wei­tere Qua­li­tät, damit wir etwas als schön emp­fin­den: Zeit. Schön­heit muss sich bewei­sen. Nur was über­dau­ert und Jahr­zehnte später noch Bestand hat, ist wahr­haft schön. Um zu bewah­ren, gilt es in Zyklen zu denken, nicht in kurz­fris­ti­gen Moden. Gut ist, was bleibt, was über­dau­ert. Schön­heit ist kein kurz­fris­ti­ger Effekt, son­dern blüht erst in der Nach­hal­tig­keit auf. Was nach­hal­tig ist, was hält, das ist auto­ma­tisch schön. Es inte­griert sich natur­gleich in die jewei­lige Umge­bung und geht in ihr auf. Dies ist der Grund, warum gewach­sene Struk­tu­ren Wohl­be­fin­den schaf­fen, warum Fort­dau­ern­des Beha­gen berei­tet.

Flora und Fauna sind das Resul­tat eines fort­dau­ern­den Anpas­sungs­pro­zes­ses, die Natur ist vor allem prak­tisch: Was nicht funk­tio­niert, was über­flüs­sig ist, das ver­schlingt das Wetter oder die Evo­lu­tion. Übrig blei­ben Klar­heit, Dauer und Erneue­rung. Schon seit Jahr­tau­sen­den formt der Mensch seine Welt: wir machen Wüsten urbar, schaf­fen Kul­tur­land­schaf­ten und erhal­ten schüt­zens­werte Lebens­räume. Es liegt an uns: Was wir tun, unter­neh­men oder pro­du­zie­ren muss auf Dauer ange­legt sein, es muss in Jahr­zehn­ten noch Sinn erge­ben. Auf diese Weise bleibt uns die Welt ein schö­ner Ort. Die tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten, die Res­sour­cen und das Wissen dafür haben wir.

Fangen wir an, machen wir weiter!

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